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Vom Wifi Wien 18 zum Mexikoplatz Wien 2

Motorrad ist Hobby. Motorrad ist Vergnügen, Motorrad ist Fahrspaß. Wir denken an Kurvenstrecken, leere Landstraßen, tolle Landschaft.
Aber das Motorrad ist auch Verkehrsmittel für den Alltag; wenigstens bei schönem Wetter.
Die meisten innerstädtischen Wege können mit dem Motorrad deutlich schneller als mit dem Auto erledigt werden. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel sind meistens langsamer. Und der Fahrspaß in der Straßenbahn fehlt sowieso komplett.

Wifi, Wien 18 nach Wehlistraße, Wien 2

vom Wifi im 18.Bezirk zum Mexikoplatz im 2.BezirkWir fahren nach einer Weiterbildungsveranstaltung im Wifi Wien um 17:10 zur Motorradgarage der Fahrschule Columbus in derWehlistraße 174, Wien 2.

Der Routenplaner zeigt uns unter Berücksichtigung des aktuellen Verkehrs eine Fahrzeit mit dem Auto von 20 Minuten an. Speziell der Innere Gürtel zwischen Volksoper und Nußdorfer Straße staut zu dieser Zeit. Außerdem geht es noch zähflüssig am Verkehrsamt vorbei auf die Gürtelbrücke bis zur Adalbert-Stifter-Straße. Ab dort fließt der Verkehr.

Für die Fahrt mit den Öffis finden wir im Routenplaner der Wiener Linien die schnellste Verbindung mit der U6, U4 und U1 mit 17 Minuten oder mit der U6 und 11A oder 11B mit 21 Minuten. Dazu müssen wir noch den Fußweg bis zur U-Bahnstation Volksoper und den Fußweg von der U-Bahn-Station / Bushaltestelle Vorgartenstraße rechnen.

Wir fahren mit dem Motorrad in 14 Minuten von Haustüre zu Haustüre.

Motorrad 14 Minuten
PKW 20 Minuten
Öffentliche Verkehrsmittel 17 Minuten


Die Motorradfahrt

Es ist dichter Verkehr; ohne Vorschlängeln wird es nicht gehen. Trotzdem will ich die Fahrt so anlegen, daß sie streßfrei, mit wenig Risiko abläuft und die Autofahrer sollen nicht verärgert werden. Die Tempolimits halte ich im realistischen Rahmen ein.

Bei der Abfahrt beim Wifi (Video 0:08) wälzt sich eine Autokolonne durch die Semperstraße. Weil dort um diese Zeit sehr häufig Parkplatz gesucht wird, ist mir das Vorschlängeln zu riskant. Ich fahre mit der Autokolonne mit.

Die Kreuzung mit dem Äußeren Gürtel kostet etwas Zeit. Der Verkehr am Inneren Gürtel kommt gerade zum Stillstand (Video 0:27). Eine gute Gelegenheit, durch die Kolonnen bis in den rechten Fahrstreifen zu kommen. Weil der rechte Fahrstreifen teilweise verparkt ist, kommt man dort mit dem Motorrad am besten voran.

Bei Video 0:32 überlege ich, ob ich bis zur Fahrbahnverengung in der Kolonne bleiben soll. Nein, doch nicht. Als ich zur Engstelle komme, kommt die Kolonne wieder zum Stillstand, so dass ich bequem vorbeifahren kann.

Nach der Nußdorfer Straße ist der rechte Fahrstreifen für die Rechtsabbieger vorgesehen. Trotzdem komme ich noch an 5 Autos vorbei und kann rechtzeitig vor der S-Kurve beim Verkehrsamt in den ersten Geradeaus-Fahrstreifen wechseln. Da ist mir wichtig, dass sich die Autofahrer nicht über mich ärgern müssen.

Die Gürtelbrücke (Video 0:46) verbringe ich in der Kolonne. Die Autos sind schnell genug. Erst am Ende kommt die Kolonne vor der Ampel mit der Klosterneuburger Straße zum Stehen. Ich kann rechts vorfahren und mich ganz vorne aufstellen.

Bei Grün (Video 1:02)  komme ich entspannt als Erster von der Kreuzung. Ich beschleunige zügig auf 50 km/h damit ich mich von den Autos absetze. Damit kann ich die Adalbert-Stifter-Straße praktisch alleine fahren.

Auf der Kreuzung mit der Dresdnerstraße (Video 1:12) biege ich rechts ein. Schneller wäre es, gerade bis zum Handelskai zu fahren. Das würde mir 2 Minuten bringen. Ich habe aber Lust auf die Dresdnerstraße und biege deshalb ab.

Am Höchstädtplatz (Video 1:17) fahre ich bei der Ampel nach vorne. Ein Kollege am Motorrad steht in der Kolonne. Da habe ich immer ein wenig Skrupel nach vorne zu fahren. Aber jeder wie er will.

Bei der Kreuzung mit der Hellwagstraße (Video 1:30) stehe ich in der Kolonne. Zum Vorschlängeln ist es mir zu schmal, obwohl es links gehen würde. Dazu bin ich aber zu bequem aufgelegt. Der Zeitgewinn wäre auch nicht so groß.

Linkseinbiegen auf der Kreuzung mit der Innstraße (Video 1:55): Da muß ich in Führung gehen. Sonst stehe ich bei Rot noch auf der Kreuzung. Ich komme als erster von der Kreuzung weg. Für unsere Fahrschüler: Dazu setze ich immer das "Gehen mit Motor"ein. Damit kann ich mich sehr früh in Bewegung setzen, ohne die anderen Verkehrsteilnehmer zu erschrecken.

Vor der Kreuzung mit der Vorgartenstraße (Video 2:06) kommt es oft zu schlampigen Fahrstreifenwechseln der Autofahrer. Da halte ich mich mit dem Tempo zurück und bin eher großzügig gegenüber den Autofahrern.

Ab (Video 2:16) bin ich am Handelskai. Da geht's entspannt danhin, Vorschlängeln ist akum notwendig).

Bei der Reichsbrücke (Video 2:45) schlängle ich mich noch einmal nach vorne. In erster Reihe steht ein Rollerfahrer. Er war als erster vorne, deshalb lasse ich ihm auch bei Grün in der Beschleunigung die Führung. Zweirad-Kollegen trickst man nicht aus, wenn sie zügig unterwegs sind.

Nach 14:23 fahre ich in unsere Garageneinfahrt (Video 2:54).

Fahreindrücke

Der Verkehr auf dieser Fahrt war für 17 Uhr eigentlich ganz angenehm. 6 Minuten Zeitgewinn gegenüber dem PKW ist nicht schlecht aber eigentlich nicht so wichtig. Entscheidend ist, daß mir die Fahrt 14 Minuten lang Spaß gemacht hat. Mit dem PKW wäre die Stimmung am Inneren Gürtel genervt gewesen.
Wegen dieses Spaß-Vorteils mit dem Motorrad ist es eigentlich nicht nötig, noch mehr Druck zu machen. Ein oder zwei Minuten wären noch zu holen gewesen. Aber das Risiko wäre höher gewesen, der übrige Verkehr wäre verärgert. Schlechte Stimmung sollten wir Motorradfahrer sicher nicht verbreiten.

Wie ist eure Meinung zum Vorschlängeln? (Als Motorrad- und als Autofahrer)


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Gerhard Nigischer | 21.03.2015 07:56:14 | 0 Kommentare
Schlüsselwörter: Fahrbericht, Vorschlängeln, Zeitersparnis

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